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Gilian Gerke

Abfall-Hilfe für Cabo Cruz, Kuba

Inhalt

(Projekt Nr.0011)

Seit einigen Jahren sind wir in Kuba mit einem Projekt zwischen der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Universität Holguin tätig. In einem gegründeten Kompetenzzentrum für Stoffstrom- und Ressourcenwirtschaft unterstützen wir die Mitarbeiter des Fachbereichs Bauwesen rund um die Themengebiete Wasser und Abfall.

Innerhalb dieses Projektes haben wir mit Antonio Calaña zusammengearbeitet. In vielen Gesprächen haben wir uns über die Umwelt, Kuba und die Herausforderungen des Landes in Bezug auf Wasser- und Abfallmanagement ausgetauscht. So konnten wir ihn und andere für unsere Themen sensibilisieren und den Wunsch schüren, etwas für die Umwelt zu tun. Selbst Antonios Tochter möchte schon das Meer schützen mit ihren sechs Jahren. Wenn wir zusammen schwimmen gehen, dann fischt sie schon Abfälle heraus und sagt deutlich zu ihren Freundinnen, dass dies nicht gut für die Umwelt ist.

Die Abfallwirtschaft in Kuba sieht sich einigen Herausforderungen gegenüber. An vielen Punkten funktioniert diese nicht gut so dass die Umwelt stark belastet wird. Dazu gehören auch Flüsse und das angrenzende Meer. Zum Schutz dort wie überall auf der Welt müssen neben Gesetzen an abfallwirtschaftlichen Systemen gearbeitet werden und über eine Umweltbildungen die Bevölkerung sensibilisiert und einbezogen werden.

Genau in diesem Bereich sind wir tätig.

Ein besonderer Besuch

Im November 2017 hat uns Antonio von seinem Heimatort, dem Ort an dem er groß geworden ist, erzählt: Cabo Cruz. Cabo Cruz befindet sich am südlichsten Zipfel von Kuba und wurde bekannt, da etwas nordwestlich des Ortes Fidel bei seinem zweiten Versuch der Revolution mit seinem Schiff „Granma“ an Land gegangen ist.

Umringt vom Nationalpark „Desembarco del Granma“ reicht Cabo Cruz bis an das Karibische Meer heran und markiert die östliche Grenze zum Golf von Guancanayabo.

Antonios Familie
Antonios Familie

Hier trafen wir mit der Familie von Antonio seinen Vater und verbrachten drei Tage am längsten Riff der Karibik.

Das längste Riff der Karibik
Das längste Riff der Karibik

Während unserer gemeinsamen Zeit dort konnten wir deutlich die Liebe Antonios zu seinem Heimatort spüren. Voller Stolz zeigte er uns seine alte Schule, den Spielplatz und das Haus, indem er groß geworden ist. Noch heute lebt dort sein Vater. Es zeigt deutlich das sehr einfache Leben der Menschen. Weder fließendes Wasser noch eine geordnete Abwasserentsorgung ist vorhanden. So gelangen alle Abfälle ob fest oder flüssig im Meer oder in der angrenzenden Lagune. Antonio zeigte uns deutlich, wie sehr sein Ort Unterstützung braucht, zumal der Ort von der Abfallwirtschaft der Gemeinde abgeschnitten ist. Nur selten kommt ein Abfallwagen vorbei. Neben der Infrastruktur fehlt auch das Bewusstsein in der Bevölkerung. So konnten wir beobachten wie Abfälle einer Arztpraxis im Hafenbecken entsorgt wurden.

Mit diesen Bildern im Kopf sind wir dann wieder nach Hause geflogen.

Antonio zeigt uns mit Stolz das Haus, indem er groß geworden ist, seine alte Schule und den Spielplatz.
Antonio zeigt uns mit Stolz das Haus, indem er groß geworden ist, seine alte Schule und den Spielplatz.

Ein Projekt wird geboren

Auch in den folgenden Monaten blieben die Bilder präsent. Über Internet sind wir mit Antonio in Kontakt geblieben. Schnell war klar, dass wir hier tatsächlich aktiv werden wollen. So sind wir bei unserem folgenden Besuch im Juli 2018 in Kuba auch wieder mit Antonio und Familie nach Cabo Cruz gefahren. Durch seine guten Kontakte konnten wir ein Treffen mit dem Bürgermeister und anderen Vertretern des Ortes organisieren, um aus deren Sicht zu hören, an welchen Stellen Hilfe nötig ist. So entstand das Projekt „Abfall-Hilfe für Cabo Cruz“. Es war für uns klar, dass wir dieses Projekt im Verein aufnehmen wollen.

Die nächsten Schritte

Im März 2019 werden wir wieder nach Kuba reisen. Unsere Urlaubstage werden wir für Cabo Cruz nutzen. Geplant sind die ersten Umweltbildungsmaßnahmen in Form von Tür-zu-Tür Besuchen. Zusätzlich möchten wir die ersten Überlegungen mit den Vertretern des Ortes zum Aufbau eines unabhängigen Abfallwirtschaftssystems erarbeiten. Dazu gehören:

  • Sammlung von festen Abfällen
  • Getrennte Sammlung von Wertstoffen
  • Machbarkeitsanalysen von dezentralen Biogasanlagen für die Behandlung von biologischen Abfällen (Abwasser, organische Abfälle etc.)
  • Aufbau von Umweltbildungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Schule

Daraus abgeleitet können wir die konkreten nächsten Schritte planen und umsetzen.

Wie können Sie helfen?

Spenden

Einiges haben wir schon und werden wir auch in Zukunft selber in das Projekt investieren. Leider fehlt uns aber dann doch die finanziellen Mittel das Projekt zu einem vollen Erfolg zu führen.

Daher bitten wir nun Sie um Unterstützung. Mit Ihrer Unterstützung können wir unsere Ziele erreichen. Transparent werden wir auf der Webseite unsere Arbeit präsentieren damit Sie informiert bleiben, wie die Spenden eingesetzt werden.

Volunteers

Parallel erarbeiten wir die Möglichkeiten, dass Freiwillige uns mit ihrer Arbeit vor Ort unterstützen können. Sie haben Interesse? Sprechen Sie uns gerne an.

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